Klima:Wendekreis des Steinbocks  © badenduo.de

Wendekreiswüsten machen das Klima

Wer südlich des Äquators unterwegs ist wie in unserem Fall im Süden Afrikas, aber auch in Australien oder in Südamerika wird irgendwann ein Schild finden, das den südlichen Wendekreis, Wendekreis des Steinbocks markiert. Der Wendekreis ist die geologische Breite ( etwa 23,5°) an der die Sonne zum Zeitpunkt der Sonnwende senkrecht am Himmel steht. Im Norden ist das der Wendekreis des Krebses, an dem am Tag der nördlichen Sonnwende die Sonne im Zenit steht.

Im Süden ist diese Breite der Wendekreis des Steinbocks an dem am Tag der südlichen Sonnwende die Sonne im Zenit steht. Diese Lage prägt das Klima in diesen Zonen. Auch das der Kalahari.

Neben dieser astronomischen Funktion kommt dieser Breite eine weitere Besonderheit zu. Rund um die Wendekreise finden wir rund um den Globus Wüsten oder aride Gegenden. Die Sahara im Norden Afrikas, die Wüsten der arabischen Halbinsel. Im Süden die Great Dessert in Australien, in Südamerika die Atacama und eben im südlichen Afrika die Kalahari.

Äquatoriales Tief

Warum das so ist, lässt sich meteorologisch einfach ableiten. Im Bereich des Äquators steht die Sonne fast immer im Zenit und die Sonneneinstrahlung erreicht dort ihr Maximum. Sonneneinstrahlung wiederum bringt Wasser zum verdampfen, was dann in Form von Wolken gegen Himmel saust. Und eben dort am Äquator viel stärker als sonst auf dem Globus. Der Wasserdampf der aufsteigt kühlt auf dem Weg nach oben ab.

Wird gesättigte Luft kühler, regnet es. Und zwar in Form von tropischer Regenfällen im Äquatorialbereich. Wir finden rund um den Äquator deshalb die Bereiche des tropischen Regenwalds mit extrem hoher Luftfeuchte. Die Luft aber, die aufgestiegen ist und sich abgeregnet hat, wird ihrerseits wieder verdrängt von neuer aufsteigender feuchter Luft.

Die abgeregnete, aufsteigende und jetzt viel trockenere Luft wird von der weiter aufsteigenden feuchten Luft verdrängt. Ihr bleibt nur der Weg nach Norden und Süden in Bereiche in denen weniger warme feuchte Luft aufsteigt. Sie strömt am oberen Rande der unteren Atmosphäre nach Norden und Süden und beginnt  abzufallen. Und das ist etwa der Bereich der Wendekreise. Luft die nach unten geht erwärmt sich wiederum. Und warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kühle. Das heißt umgekehrt, ist im Bereich an denen die ehedem schon trockene Luft aus dem äquatorialen Bereich absinkt am Boden Feuchtigkeit vorhanden, so wird diese durch die absinkende sich erwärmende Luftmassen absorbiert. 

Und wo Wasser keine Chance hat und die trockene Luftmassen Niederschlag verhindern bildet sich Wüsten oder aride Gebiete wie die Kalahari. 

Passatwinde

Doch zurück zum Äquator. Wenn dort die Luft durch die Sonneneinstrahlung immerzu aufsteigt und nach Nord und Süd abdriftet, muss diese bodennah ja irgendwo herkommen. Es entsteht durch die permanent aufsteigende Luft ein tiefer Luftdruck, der Luft aus Bereichen mit hohem Luftdruck anzieht. Dort wo die warme trockene Luft absinkt eben im Bereich der Wendekreise, entsteht eben durch den Absinkprozess der Luftmasse hoher Luftdruck und ein extrem trockenes Klima.

Und jetzt setzt ein Ausgleich ein: die absinkende warme Luft aus den Bereichen der Wendekreise fließt bodennah zurück Richtung Äquatorialbereich, sättigen sich in den dort feuchten tropischen Regionen mit Wasser und steigen wieder auf um sich erneut abzuregnen. Die Luft die bodennah Richtung Äquator zurückfließt ist den Seefahrern schon lange als verlässliche Windströmung bekannt. Man kennt sie als Passatwinde.