
Wasser hat es schwer
Bevor man das Okavango Delta versteht, sollte man sich generell die Flusslandschaft des südlichen Afrikas anschauen. Wenn man weiß, dass das Kalahari-Becken Resultat einer Senkung ist, wird einem klar, dass Flüsse dort unten kein einfaches Leben haben. Die zentralen Flüsse des südlichen Afrikas sind der Oranje, der Limpopo, der Sambesi, der Okavango, der Chobe, der Nata, der Nossob, der Savuti sowie der Boteti. Von diesen Flusssystemen erreichen nur der Sambesi, der Limpopo und der Oranje überhaupt direkt das Meer. Der Chobe immerhin durch den Zufluss in den Sambesi. Alle anderen schaffen den Sprung aus dem Becken der Kalahari nicht.
Der Oranje entspringt im Südosten Südafrikas und quert den südlichen Rand der Kalahari, um im Grenzgebiet zwischen Namibia und Südafrika in den Atlantik zu münden. Umgekehrt macht es der Limpopo: Er entspringt bei Johannesburg, grenzt die Kalahari süd-östlich gegen Südafrika ab und mündet in Mosambik in den Indischen Ozean. Im Norden entspringt der Sambesi an der Grenze zwischen Kongo, Angola und Sambia. Er grenzt die Kalahari in nordöstlicher Richtung ab und mündet in Mosambik in den Indischen Ozean. Er ist der viertgrößte Fluss Afrikas.
wohin, wenn nicht ins Meer?
Ja und die anderen ? Die teilen mehr oder weniger das Schicksal des Okavangos. Dieser entspringt in Angola und fließt über 1700 km nach Süden. Über das Okavangodelta führt er im Jahresschnitt ca. 10 Milliarden m³ Wasser in die Kalahari. Weiter kommt er nicht. In den Ebenen der Kalahari verästelt der Fluss in zahllose Nebenarme, ist der Quell des Sumpfsystems im Delta und verliert sich dann im Sand der Kalahari.
Der Boteti und der Savuti sind Arme des Okavango Systems. Sie führen bei hohem Wasserstand im Delta ihr Wasser weit in die Kalahari hinein. Wenn sie denn fließen. Denn oft sind sie einfach nur trocken. Der Boteti speist bei hohem Wasserstand die Ntwetwe Pan in den Makgadikgadi-Pans. Das heißt, sein Wasser fließt in die Pan und verlandet dort. Dem Nata geht es genauso: Er entspringt in Zimbabwe, fließt in die Makgadikgadi-Pan und speist dort die ansehnliche Sowa Pan. Ein Teil des Jahres führt diese dann Wasser, bevor sie in den Wintermonaten austrocknet.