Landschaften im Süden Afrikas 1

alte Landschaften

Das südliche Afrika ist eine  geologisch eher alte  Landschaft. Die aktiven Erosionskräfte  sind verhalten und meist nur noch über Wind und Wasser aktiv. Geologisch junge Landschaften wie beispielsweise die Alpen oder der Himalaya mit steilen schroffen Berggipfeln und reißenden Flüssen sucht man hier eher  vergebens. Vielmehr ist das südliche Afrika schon bald nach dem Bruch der Kontinentalplatten aus dem Urkontinent Gondwana entstanden. Bewegung in der jüngeren geologischen Geschichte brachte lediglich der große afrikanische Graben. Er quert Afrika von Nord hinunter in den Süd und teilt den Kontinent. In Zentralafrika führt dieser Graben zu massiven vulkanischen Aktivität  aber im Süden spielt er eher sein  Spiel mit dem Sambesi.

Karte: Von Bamse – self-made, using GMTFor the code see de:Benutzer:Lilleskut/Afrikakarte., CC BY-SA 3.0,


Landschaften im Süden Afrikas 2

Randstufengebirge

Als  Südafrika sich aus Gondwana löste folgte ein Setzungsprozess, der die Landschaft noch heute prägt. Die Landschaften an der Küste des Atlantiks und des indischen Ozeans senkten sich. Es bildeten sich küstennahe Bereiche wie die bekannte Gegend um die „Graden Route“ bei Kapstadt. Diese tiefer liegenden Küstenbereiche nennen die Südafrikaner das Lowveld. Parallel zur Küstenlinie blieb hinter dem Lowveld das ursprüngliche Landmassiv mit einer Höhe von bis zu 4000m/NN im Osten und bis 2000m/NN im Westen stehen. Allerdings setzte im Innern des Kontinents durch das Auseinanderziehen des Kontinents wie schon  an der Küste ebenfalls eine Setzung ein, welche diesen inneren Bereich weit absinken ließ.

Heute finden wir auf etwa 1000m/NN ein riesiges flaches Becken: das Kaaro, dessen wichtiger Teil uns als das Kalaharibecken bekannt ist. Wenn also das Land um die Küstenregion abfällt und im Innern sich eine Senke bildet, bleibt logisch ein ursprünglicher Landteil stehen. Und das tut er auch und steht noch immer da. Als U-förmiges Randstufengebirge das zeigt, wie hoch das ursprüngliche Binnenland Gondwannas gelegen hat.

Im Westen Namibias bilden die Erhebungen der Skeletton-Küste, die Namib, das Naukluftgebirge und das Tirasgebirge die zurückgebliebene Randstufe. Fortsetzung findet die Randstufe im Richtersveld, geht weiter als Sneeuberg und bildet die Basis für den zweitgrößten Canyon der Welt, den Fish-River-Canyon. Als Strombergmassiv findet die Randstufe ihre Fortsetzung Richtung Süden, ist in der Kapregion Basis der berühmten Tafelberge um Kapstadt. Schließlich steht die Randstufe im Osten Südafrikas entlang der Küstenlinie nach Norden folgend als Drakensberge. Weiter geht die Randstufe Richtung Mosambik, bildet die Begrenzung des Malawisees und erreichen im Norden Mosambiks den Indischen Ozean.

Karte: Von Bamse – self-made, using GMTFor the code see de:Benutzer:Lilleskut/Afrikakarte., CC BY-SA 3.0,