Es ist einfach toll hier ! Und übrigens heißt es jetzt Magotho Camp

Deshalb sind wir auch schon zum zweiten Mal schon in dem Camp. Ja, es ist auch speziell. Man bezeichnet einen Platz im Camp als eine Stelle am Flussufer, die im optimalen Fall einen Baum als Inventar aufweist aber großzügiges Gebiet um dich rum. Wenn es Nachbar gibt, dann wäre es schon etwas wagemutig dorthin zu laufen.

Wobei Flussufer meint was es sagt: da ist der Baum unter dem du stehst, davor der Trail auf dem du zum Baum gekommen bist und auf der anderen Seite des Trails ist das Flussufer bzw. der Fluss. Höhendifferenz zwischen Standort und Flusspegel: minimalst!

Khwai Community Camp 1

Lokale Fauna: vor allem überwältigend groß und meist recht nah, teilweise auch sehr exotisch!

Aber jetzt mal chronologisch erzählt, beginnen wir mit

2023 am Khwai River Camp


Auch dieses Jahr hatten wir uns entschieden, noch einmal das Khwai Community Camp zu besuchen. Es hat den Vorteil, dass es außerhalb des Moremi Nationalparkes liegt und deshalb keine Eintrittsgebühren für den Nationalpark zu entrichten sind. Außerdem dachten wir, dass es in der nassen Regenzeit einfacher zu erreichen wäre als Third Brigde und die anderen Camps im Moremi. Vom Tierspektrum her hat es uns das letzte Mal auch gut gefallen.

Also auf und in Maun ins Büro der Community am Flugplatz. Tja, die Tourist Information war noch da, aber die Community nicht mehr. Sie ist inzwischen in einem Haus mit grünem Dach schräg gegenüber vom Sedia River Hotel (da übernachten wir immer, wenn wir in Maun sind) untergebracht. Der Weg dahin wäre ja nicht weit gewesen…

Und, es gibt noch Platz auf den Campsites.  Wir haben sogar eine am Khwai River bekommen, Campsite Nr. 4 old. Und, ganz stolz: …”There are abolutions with warm water!”… Da sind wir ja mal gespannt. 

Am nächsten Tag also …”über die Dörfer”… zum Camp, welches inzwischen auch in Magotho umbenannt wurde. Am Anfang ist die Straße noch geteert, um irgendwann in eine breite Piste mit zahlreichen Wasserlöchern über zu gehen. 

Nach dem Buffalo Fence kommt eine Abzweigung. Links zum Moremi und zum Khwai, rechts zum Chobe. Kann nicht stimmen, wenn man über die Dörfer fahren will. Statt eines Blicks in die Papierkarte entscheiden wir uns, links abzubiegen.

Am nächsten Tag also …”über die Dörfer”… zum Camp, welches inzwischen auch in Magotho umbenannt wurde. Am Anfang ist die Straße noch geteert, um irgendwann in eine breite Piste mit zahlreichen Wasserlöchern über zu gehen. 

Nach dem Buffalo Fence kommt eine Abzweigung. Links zum Moremi und zum Khwai, rechts zum Chobe. Kann nicht stimmen, wenn man über die Dörfer fahren will. Statt eines Blicks in die Papierkarte entscheiden wir uns, links abzubiegen.  Die Wasserlöcher und die Elefanten werden mehr, bis wir nach 30 km und einer Stunde Fahrtzeit vor dem Eingang zum Moremi am South Gate stehen. 

Die Dame am Gate zum Moremi zögert nicht, uns den Parkeintritt in Höhe von fast 50 Euro  für die reine Durchfahrt umgehend abzuknöpfen. So richtig freundlich war sie auch nicht. Die Durchfahrt durch die Wälder des Moremi kennen wir auch, die ist nicht toll. Zeit hatten wir auch noch genug, also umgekehrt und zurück zum Abzweig.

Leider hat sich die Hoffnung, dass die breite Piste besser zu fahren ist als die schmalen Wege im Moremi, nicht erfüllt. Die Wasserlöcher werden mehr, sie werden breiter und gehen irgendwann über die ganze Wegbreite. Es gibt die eine oder andere Umfahrung, aber auch da steht das Wasser. 

Ich versuche mit Stock zu ertasten, wie tief die Dinger sind. Auch schwierig bei der Größe. Wir warten, bis andere Leute kommen und durchfahren. Wenn die das können, können wir das auch. Bei den vorhandenen Spuren ist das Doofe, dass man sieht, dass man fahren kann, aber nicht, wer da vor uns durch ist. Wenn es ein LKW mit deutlich mehr Bodenfreiheit war, könnte das auch schlecht ausgehen. Einmal schaffe ich es auch, dass das Wasser bis über die Motorhaube unseres Toyotas geht. OK, da war aber auch eine Bugwelle, bilde ich mir ein. 

Dann kommt ein Schild …”water ahead”… Ist ja nichts Neues, denken wir uns. Ist aber schon, jetzt wird nämlich die gesamte Piste entlang eines Flusses umgeleitet auf einem wunderschönen, aber sehr schmalen Weg ohne Ausweichmöglichkeiten. Das ist insofern schlecht, als es hier wieder Elefanten hat,, die wir gerade wieder nicht so richtig brauchen können. Ausweichen oder zurückfahren ist hier nicht. An einem müssen wir vorbei, der nicht sehr begeistert ist. Wir sind zum Glück schon durch, als er anfängt, so richtig zu protestieren. 

Und weiter auf der Hauptpiste Richtung Khwai Village. Unterwegs gibt uns ein anderer Fahrer einen Wink und meint, …“you are loosing your licence plate”…. Wir steigen aus, da hängt sie noch an einer Niete. So wie auch die Abdeckung von unserem Einstieg. Also alles provisorisch mit Gleitschirmleinen zusammengebunden, die vordere Abdeckung wieder in die Befestigung gedrückt und weiter gehts. 

Khwai Community Camp 2

Endlich sind wir in Khwai Village und wollten zum Office, um uns anzumelden. Es ist schon 17 Uhr. Für solche Strecken benötigt man einfach immer deutlich mehr Zeit, auch ohne Umweg übers Gate. 4 Stunden von Maun aus halten wir für sehr optimistisch…

Wir fragen, wo das Office ist. Ein sehr netter Mensch meint, das könnten wir uns sparen, da um diese Zeit sowieso niemand mehr da wäre. Wo wir denn hin wollten? Ins Camp? Das läge 30 km weit weg direkt am Khwai River. Er ist superfreundlich und malt mir folgende Karte in mein Notizbuch: 

Khwai Community Camp 3

Also wieder einmal zurück. Die handgemalte Karte ist sehr präzise, es stimmt alles. Wir könnten uns jetzt ärgern, weil wir das Camp 2019 ja schon einmal nicht gefunden hatten und uns ja merken hätten können, wo es genau ist. Hätte gibt es nicht. Das Schild zur Zufahrt sieht man nur, wenn man aus Richtung Khwai Village kommt, nicht umgekehrt. Zusammen mit dem Wegweiser über den Moremi alles sehr sinnig. 

Die Zufahrt zum Camp wiederum kommt uns bekannt vor, nur dieses Mal mit weniger Elefanten. Dann endlich, es dämmert schon wieder, das Camp. Und was steht denn da?

Damit haben wir ja überhaupt nicht gerechnet, wie schön! 

Die Elefanten vom Nachbarcamp haben sich ins Gebüsch verzogen. Unser Camp finden wir auch nur, weil unsere Nachbarn uns gesagt haben, dass das das richtige wäre. Der Nagel, an dem vor Jahren wohl mal eine Nummer angebracht war, ist noch am Baum angeschlagen. 

Wir richten uns ein, machen Feuer, es wird dunkel. Und siehe da, ein Hilux mit 2 Rangern von der Community, die natürlich unser Permit sehen wollen. Für so was haben sie Zeit….

Wir bleiben zwei Nächte und fahren am Tag überhaupt nicht. Entweder kommen die Viecher vorbei und halt nicht. Es kommen keine vorbei, auch ok. Ein Elefant neben dem Auto wäre sicher spannend, muss aber nicht sein. Löwen hören wir keine. Hier ist es viel schwüler als im Süden. Aber auch kein Wunder, bei dem Wasser, welches hier überall steht. 

Nachts gewittert es und regnet anschließend die ganze Nacht weiter. Wir machen uns über unsere Rückfahrt Gedanken, weil das mit den Wasserlöchern bei dem Regen ja nicht besser wird. Hubert entwirft einen Notfallplan, falls wir wirklich stecken bleiben würden und die Karre  mit Wasser volllaufen würde. Wichtige Papiere und Klamotten raus, Abschleppseil nicht ganz nach unten. Genauso wie den Spaten, der aufs Dach kommt. 

Hubert kontrolliert am nächsten Tag mal wieder den Luftdruck bei dem Reifen, der die ganze Zeit schon Luft verloren hat. Mit dem Ergebnis, dass der Schlauch vom Kompressor abreißt…. Er ist mit zwei Muttern gesichert und wir haben weder zwei passende Schlüssel noch zwei Zangen. Wie heißt es in den Reiseführern immer so schön: Genug Werkzeug mitnehmen… Wie denn, wenn man beim Gepäck schon bei nur 20 kg ist? 

Aber, es ist ja sehr viel los in den Camps, auch hier sind wir nicht mehr einsam…Hubert geht zu unseren südafrikanischen Nachbarn. Die sind bestens ausgerüstet und hocherfreut, sich mit einem guten Grund vom Geschirrwaschen verabschieden zu dürfen. Und kommt mit repariertem Schlauch zurück. 

Gegen Nachmittag wieder Aufbau von Cumulonimbuswolken und anschließend Gewitter. Kennen wir ja auch schon. Immerhin hört es pünktlich zum Abendessen mit dem Regen auf. 

Nachts wache ich auf, weil ich ein Tier höre, deutlich höre…. Es rupft Gras ab, läuft zwei Schritt, rupft wieder Gras ab, läuft zwei Schritte ….

Wir haben ein Nilpferd auf der Campsite, welches das Gras gemütlich abgrast. Es ist groß und ich bin gottfroh über unser Dachzelt. In einem normalen Bodenzelt wäre ich wahrscheinlich nicht so entspannt geblieben.

Auf der Rückfahrt sind die Wasserlöcher schon größer geworden. Wir sehen auch sehr tiefe, in denen wir stecken geblieben wären. Zusammen mit einem LKW, der tatsächlich nicht mehr weiter kam. Aber wir hatten Glück und sind um sehr viele Erfahrungen reicher….


2019 zum ersten Mal


Highlight Khwai

eindrucksvolle Nacht am Khwai Ufer


Als Zwischenstopp zwischen Moremi und Chobe NP hatten wir schon in Maun eine Übernachtung beim Khwai Community Camp gebucht.

IIm Moremi NP sind wir wegen der dortigen Umleitung und dem nicht eingeschalteten Navis eine Runde zweimal gefahren, was uns eine Stunde gekostet hat. Also, nachdem wir die Knüppeldammbrücke beim North Gate überquert hatten, nichts wie auf Richtung Khwai. Das Navi lotst uns von der Hauptstrecke rechts weg, es ist inzwischen schon ziemlich spät geworden, es hat wieder jede Menge Elefanten, die wir im Augenblick eigentlich gar nicht brauchen können. Die Landschaft ist malerisch, kleine Tümpel mit Seerosen und Hippos darin.

Irgendwann, die Sonne war schon fast am Untergehen, waren wir am Khwai Fluss (neben dran im Gegenlicht eine Elefantenfamilie, die im Fluss planschte…ich trauere immer noch dem nicht gemachten Foto nach…) und das Navi meldete fröhlich: …“Ziel erreicht“….

Ja schön, aber außer hohem Gras, Elefanten und Hippos war nichts zu sehen, was nach Campingplatz aussah. So langsam bekommen wir Stress, weil wir nicht in stockdunkler Nacht mitten in der Pampa mit zig Elefanten und dann sicher auch Nilpferden und …und…und…rumfahren wollten.

Also wieder zurück, wieder Umwege um große Elefantenherden. Ein paar Kilometer auf der Hauptstraße weiter, an einem alten verrosteten Blechschild sollte es wieder rechts ab gehen. Neuer Versuch. Und oh Wunder, wieder am Fluss und wir sehen fast schon im Dunklen kleine Blechschilder mit Nummern. Das scheint der Platz zu sein. Auf einem steht auch ein Zelt mit einem Feuer vornedran. Der dazugehörende Mensch kommt dann auch angefahren und meint, ja wir wären schon richtig hier.

Highlight Khwai Elephants
 

Also suchen wir im Dunkeln einen anderen Platz. Das Gras ist hoch, um uns Gebüsch, vorne dran der Fluss mit diversen Tiergeräuschen. Wir machen als erstes mal ein Feuer, dann das Zelt ausgeklappt. Von vorne hört man die Elefanten, irgendwo sind Zebras (die machen auch so ganz seltsame Geräusche, gar nicht wie Pferde) und, natürlich, dann wenn man es gar nicht brauchen kann und auch nicht will, auch noch das typische Löwengebrüll.

Highlight Khwai Camp

Tatsächlich bekommen wir miteinander fast noch Ärger. Was ist das Wichtigste nach so einem Tag? Mit einem kühlen Bier ab ins sichere Dachzelt und mal schauen, was noch passiert (Christel), neben dem Auto erst mal was auf das Grillfeuer legen und essen (Hubert), und lies sich nicht stoppen. Mir ist leider der Appetit vergangen. Es ist schwer zu sehen, was da an Tieren um uns rum so durchs Gebüsch schleicht. Wie gut Löwen und Leoparden schon tagsüber getarnt sind, wissen wir inzwischen ja auch. Und, dass die brüllen, bevor sie etwas Essbares jagen, ist ja ganz unlogisch, die kommen leise! Einem Flusspferd an Land oder einem Elefanten muss ich nachts eher nicht begegnen.

Also darf Hubert seine Wurst alleine essen und ich nötige ihn, nach ner Katzenwäsche sofort ins Zelt zu gehen. Aber: die Nacht über war zwar voll Geräusche  aber ohne erlebte Besuche. Und tagsüber hat die Welt  schon wieder ganz anders ausgesehen….