Der richtige Einstieg
Der Park war unser erstes Ziel der Reise in 2023. und er war perfekt für den start ins safari-leben nach vier jahren pause.

Es sind eigentlich zwei Parks
Der Marakele NP ist – so glaube ich – einzigartig. Es ist der einzige Park im südlichen Afrika, der aus zwei Teilen besteht. Einem Teil mit den Vegetarieren und einer mit den mehr an Frischfleisch interessierten Tieren bzw. denen die so groß und kräftig sind, dass sie grob gegen Menschen werden können.
Die Camps sind im vegetarischen Teil und dort ohne Zäune, was heißt, die Tiere kommen ins Camp und können sich nach Lust und Laune den Besuchern nähren. Und das tun sie auch gerne. Wer also mal ein Zebra auf dem Gelände haben will oder eben auch einen Strauß erleben will der heiß auf Frühstück ist, der ist hier gut aufgehoben. Wobei auch bei einem Strauß als Dritter am Tisch Nerven gefragt sind.
Und dann gibt es den Tunnel und das Tor !
Das führt in den wilden Teil des Parks. Dort wo die Tiere leben, die in SA eher von Camps ferngehalten werde. Sprich die Raubkatzen, Nashörner, Elefanten und so.
Um dorthin zu gelangen, fährt man an den Tunnel zwischen den beiden Parkhälften. Am Tor gibt es einen Knopf: drücken und die Sperre geht auf. Durchfahren , das Tor schließt wieder und man ist im wilden Teil !
Was auch unbedingt beeindruckt, ist die Landschaft des Parks: er liegt direkt in er „Waterbergs“-Region und diese Berglandschaft bildet einen phantastischen Landschaftsrahmen um den Park.

Und draußen in der Natur,
weg von den Städten und deren Licht, weg vom Verkehr und unter klaren Himmel, dort bekommt Nachts der Himmel eine andere Dimension.
Unsere erste Nacht unter klarem Himmel war im Marakele Camp. Da der Mond relativ früh aufging, musste ich mich sputen um einige Bildserien zu fotografieren. Es hat sich gelohnt. Ich konnte mein Equipment noch mal prüfen, konnte mich an Licht bzw. eher die Dunkelheit gewöhnen und einige erste Serien zu Beginn der Reise belichten.
Für uns ist es immer etwas erhabenes, den südlichen Sternenhimmel zu sehen. Wir sehen ihn eben nur im Urlaub jenseits des Äquators. Wir sind uns nicht sicher, ist es einfach der „Southern Sky“, das viel geringere Fremdlicht, die klare Luft, die Höhe des Geländes im Kalaharibecken von doch rund 1000 m /NN oder aber alles zusammen ?
Wir wissen es nicht, aber es ist unbeschreiblich schön Nachts einfach draußen zu bleiben und zu sehen wie der Himmel zu leuchten beginnt.
Der zahme Teil
Es ist ein bemerkenswert schönes Feature des Parks, dass im Gegensatz zu den anderen Parks in SA der Marakele seine Camp Sites offen, also ohne Zaun gestaltet. Das kann man sich im Marakele leisten, da im „zahmen Teil“ keine für Menschen unbedingt gefährlichen Tiere leben. Wobei: Giraffen oder auch ein Strauß könnten auch ordentlich Pein verursachen. Aber egal, wir genossen das. Mit dem Auto an den Rand der Camsite und schon grasen die Zebras vor dem Auto. Abends kommen Kudus, am nächsten Tag dann Strausse und an der Straße patrouillieren die Giraffen. Man merkt den Tieren eine gewisse Gelassenheit an, die sicher auch daraus resultiert, dass sie hier im „zahmen Teil“ keine Fressfeinde zu fürchten haben.
Das hat schon was paradiesisches an sich und wir haben es sehr genossen.
Der wilde Teil
Der wilde Teil des Parks grüßte uns absolut freundlich. Unsere erste Tour durch den Tunnel brachte uns staunender weise gleich mal das erste Nashorn vor das Auto. Und zwar ein richtig massives. Wir wären darüber ja schon absolut glücklich gewesen für den ersten Tag auf unserer eigenen Safari. Aber der Tag hatte noch eine Überraschung für uns parat. Auf der Rückfahrt Richtung Tunnel stand doch tatsächlich der schönste Löwe vor der Karre. Mitten auf der „Gasse“.
Ja und weil der Weg eng und der Rand buschig war, aber er in unsere Richtung unterwegs war gab es dann Probleme. Er wollte nicht neben dem Auto vorbei sondern versuchte sich neben dem Weg in die Büsche zu drücken. Wir haben freundlicherweise zurückgesetzt um ihm die Möglichkeit zu geben auf den Weg weiter zu kommen. Wollte er aber nicht. So lief er parallel zu unserem Auto die Büsche durch und wir lernten, dass Löwen Dornen gar nicht mögen. Weil irgendwann auf seinem Weg neben dem Weg traf er auf einen solchen entsetzlich stacheligen Strauch. Da entschied er mit widerwärtig verzogener Grimasse die Tour parallel zum Weg sein zu lassen.
Löwen blieben auch tags darauf unsere Überraschung. Wenn wir ehrlich sind, hätten wir im Marakele NP gar nicht mit ihnen gerechnet. Gelände und Bewuchs waren nicht so, als dass Löwen und sonstiges scheues Getier nicht ausreichend Deckung fänden. Aber ausgerechnet am einzigen Picknikpoint im ganzen Park – in dem wir tags zuvor durchaus geschaut haben wie es denn so ist mit Aussicht und Rast und eben auch weg vom Auto waren – also ausgerechnet dort fanden wir tags darauf eine Gruppe Löwen. Lustig war, dass die sich gegenüber der Picjḱniksite platziert hatten. Alle anderen Autos betrachteten fasziniert die Aussicht über den Picknikplatz runter ins Tal mit See, von den Löwen hinter ihnen sahen sie nichts.
Komplettiert wurde der Tag noch durch diverse Nashörner. Ein Ohmen das wir noch nicht zu deuten wußten und unser „Rhinojahr 2023“ einleiteten.
Wir aber waren happy mit unserem ersten Safari Ziel und empfehlen wirklich jedem: stoppt im Marakele !