Rumänien ist noch das Mekka der “Wohnmobil Frei Steher”

Freistehen

Parcu Natural Apuseni
Unser erster “quasi” Platz zum Freistehen war einer, den wir im Nordwesten per App gefunden hatten. Es war eine idyllische Wiese an einem Bach. Leider war die Wiese per Lattenzaun abgesperrt. Wir sind noch eine Weile herum gefahren, aber was Netteres haben wir nirgends gefunden. Mein pragmatischer Mann: …” wenn der Eigentümer nicht will, dass da jemand übernachtet, hätte er ein Schloß ans Gatter gehängt”… Also sind wir auf die Wiese gefahren und haben uns eingerichtet. An einem Holzpfahl stand eine rumänische Nummer, bei der wir uns gemeldet haben.

Ein rumänisch sprechender Mann am anderen Ende der Leitung. Wir können kein Rumänisch. Eine halbe Stunde später kommt ein Mann vorbei, mit dem wir uns verständigen konnten. Dieser wollte sogar noch in einem Schuppen Toilette und Dusche in Gang bringen, worauf wir dankend verzichtet haben. Es war eine wunderbare erste, sehr kalte Nacht mit Lagerfeuer und einem tollen Sternenhimmel in Rumänien. 

Freistehen 1

Freistehen 2

Giurgeu-Gebirge / Ostkarpaten
Ein paar Mal wollten wir sogar auf Campingplätze gehen. Die hatten dann schon geschlossen. In den Karpaten haben wir uns dann einfach auf den Parkplatz daneben gestellt. Und uns gewundert, wer da, doch recht abseits vom nächsten Dorf, noch alles vorbeigeschaut hat. Ein Liebespärchen mit Auto, eine Pilzsammlerin, drei wilde Hunde auf Freigang, der Sensenmann (der den Grünstreifen sehr gekonnt gemäht hat) und schon im Dunkeln noch die wohl unvermeidlichen Jugendlichen mit Auto und lauter Musik. Niemand wollte etwas von uns….Aber trotzdem waren wir froh über die unauffällige dunkelgraue Lackierung unseres Carados.


Von Parkplätzen, der Küste und Friedhöfen

Der schönste Platz war am Schwarzen Meer bei Constanta an der Steilküste mit wunderbarem sunset und sunrise. Der Kurioseste im Osten neben einem Grab auf der Straße. Der Unheimlichste mit brünftigem Hirsch auf der Donauschüttinsel. Dort durften wir auf einem gerade schon geschlossenen Campingplatz ganz alleine stehen. Der Hirsch (wir vermuten, es war einer) hat sich fast so angehört wie unsere heißgeliebten Löwen in Afrika.

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Aber durchaus auch anderswo

Auf unserem Italien-Roadtrip waren wir gespannt. Generell ist das „Wildcampen“ in Italien mit etwa 300€ strafbewehrt. Soweit verstanden. Allerdings ist die Situation in Italien nach Ende der Saison – also im September und später – dort so, dass die Infrastruktur dort am Meer einfach zusammenbricht und sie diese in den Bergen erst gar nicht gibt. Das bemerkten wir allerdings erst vor Ort.

Ja wir waren tatsächlich gewillt die lokalen Regeln ein zu halten. Schließlich schimpfen wir auch zuhause auf dem Kandel über das Gebaren der dort ständig stehenden Campervans. Erster Stopp in Italien war Verona. Ok, Nachsaison, total mieses Wetter mit Sturm und Regen. Das heißt, wir bekommen sicher einen Stellplatz auf einem vernünftigen Platz. Stay4Night zeigt uns einige regulären Plätze in der Stadt. Aber dann als wir die Plätze anfahren: denkste , komplett belegt !

Wir beschäftigen uns notgedrungen mit dem Thema freistehen. Wir finden einen Parkplatz über der Stadt beim Castel San Felice. Es stehen eine ein paar Camper schon auf dem großen Platz. Wir finden mit unserem XL-Van auch einen Platz. Über dem Parkplatz gibt es ein Restaurant. Da wir eh noch nicht mit Lebensmitteln aufgerüstet sind, gehen wir erst mal dort essen. Dabei frage ich mal nach, ob wir auf dem Parkplatz die Nacht über stehen bleiben können. Selbstverständlich können wir, so die Antwort. Nur so schränkt er aber ein, wird in der Nacht um 24:00 Uhr das Tor zum Park geschlossen und erst um 7:00 Uhr wieder geöffnet wird. Aber wir empfinden das eher angenehm und so stehen wir schon am ersten Tag in Italien frei.

Freistehen 15

Während unserer weiteren Reise wechseln wir immer ab: finden wir einen offenen Stellplatz gehen wir dort hin. Schlagen unser Grau- und Schwarzwasser ab, füllen unser Frischwasser auf, laden die Batterie auf und genießen große warme Duschen. Dann sind wir wieder autark und müssen nicht mehr unbedingt auf reguläre Stellplätze. Alternativ stehen wir den Parkplätzen unserer Urlaubsziele. Das gestaltet sich absolut unkompliziert und zum Teil finden sich super Stellplätze darunter.