Die Landschaft eint beide Teile des Parks
Die Matopo Hills sind uraltes Land. Vor Jahrmillionen presste vulkanische Aktivität Urgestein in die Höhe und an die Erdoberfläche.
Die Erosion formte dieses Gestein, schliff es zu großen runden Rücken oder brach und formte das Gestein zu Felsblöcken, die durch ihr Gewicht übereinander liegen blieben und einmalige Felsformationen, die heutigen Balancing Rocks, bildeten.
Der Matopos Game Park
Es ist der westliche Teil des Parks und das Wildreservat des Matapos. Neben den üblichen Tieren der Savanne, also alle Arten von Antilopen, Zebras, Giraffen, finden sich in den Flussniederungen auch Hippos und Krokodile. Motiviert von den alten Felszeichnungen, die auch Nashörner darstellen, versucht man aktuell, diese wieder im Park anzusiedeln. Wir haben sie bei unserem Besuch nicht gesucht. Wir hatten schon Gelegenheit, Nashörner im Marakele zu finden und wollten auf der Rückreise noch im Khama Rhino Sanctuary vorbeischauen und Botswanas Nashörner besuchen.
Wir legten den Fokus auf die prähistorische Höhle von Bambata und deren Felsmalereien. Der Weg dorthin war anspruchsvoller als wir erwartet hatten. Nicht nur die Pisten dorthin, auch der Hiketrail zur Höhle ist in der heißen Regenzeit anspruchsvoll. Der Beginn des Hiketrails ist nicht ausgewiesen, man braucht Karten und Orientierungssinn um den Weg zu finden. Später, also oben auf den runden Granit Rücken wird es dann einfacher und man findet auch Hinweispfeile auf den Felsen, welche die Richtung zur Höhle weisen.
Überhaupt waren die Wege im Park teilweise recht übel und schwer zu fahren. Vielfach waren sie gerade in den steilen Passagen der Bäche vom Regen bis auf den blanken Fels ausgewaschen.
Bilder erzählen Geschichte(n)
Warum malen Menschen Bilder, machen Fotos, drehen Filme ? Sie dokumentieren sich vor allem damit selbst. Seht her, ich bin da!
Wir bringen das vor allem mit unserer heutigen Medienwelt in Verbindung. Aber das ist zu kurz gedacht. In den Bergen der Matobo Hills in Simbabwe sind wir zu zwei eindrucksvollen Höhlen der Ur- und Frühgeschichte im südlichen Afrika aufgestiegen. Sehr abgelegen und mit einigen Anstrengungen sind sie zu finden, zu Fuß versteht sich. Belohnt wurden wir mit dem Zugang zu zwei noch überraschend gut erhaltenen Höhlen mit Felszeichnungen. Entstanden sind die Zeichnungen etwa zwischen 2.000 und 20.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung.
20.000 Jahre ?
Zu der Zeit lag Europa unter einem Eispanzer der großen Eiszeit und war unbesiedelt. Große Kulturen bildeten sich erst vor 5.000 Jahren im Vorderen Orient, Ägypten wuchs vor 3.000 Jahren zur großen Kultur, das Römische Reich erlangte vor etwa 2.000 Jahren zur Hochblüte. Nur mal so um 20.000 Jahre in Relation setzen zu können.
Also damals vor 20.000 Jahren lebten Menschen in den Höhlen der großen Granitrücken und malten ihr Leben an die glatten Granitwände. Seht, wir sind hier und wir sind wer. Erstaunlich…..
Noch erstaunlicher für uns war die Tatsache, dass im Zeitalter wo überall auf der Welt alles mit Graffitis zugeschmiert wird, dort die Höhlen frei zugänglich sind und die Höhlen selbst auch völlig ungeschützt sind. Sicher hat das etwas mit den Strapazen zu tun, die man auf sich nehmen muss, um sie zu erreichen.
Die Bambata Cave
Sie ist eine von vielen Höhlen in den Matobo Hills. San Buschleute nutzen die Höhlen und hinterließen in einigen der Höhlen ihre Felsmalereien, so auch in der Bambata Cave. Zwischen 2.000 und 20.000 Jahre alt sind diese Zeichnungen. Die Höhlen und die Felsmalereien waren ein wesentlicher Grund, warum der Matopos National Park 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Uns hat überrascht, dass die Höhlen und die Zeichnungen ohne besonderen Schutz zugänglich sind.
Der Matopos National Park
Der Nordost Teil des Parks ist dann neben der Landschaft der Geschichte gewidmet. Cecil Rhodes liegt hier auf eine hohen Granitfelsen begraben, dem „View of the World“. Rhodes war in viktorianischer Zeit eine illustre und bedeutende Persönlichkeit in England und im südlichen Afrika. Er besaß zahlreiche Goldminen und gewann damit erheblichen wirtschaftlichen und politischen Einfluss. Nach Intrigen in Südafrika, deren Premierminister er war, musste er sich dort zurückziehen und konzentrierte sich auf die Gebiete des heutigen Zimbabwe. Diese britischen Kolonien wurden nach ihm benannt: Nord- und Südrhodesien, heute als Sambia und Zimbabwe bekannt. Neben der eindrucksvollen Landschaft fokussierten wir uns in diesem Teil des Parks wieder auf eine Höhle, die Nswatugi Cave. Ebenfalls wieder eine Höhle aus prähistorischer Zeit mit bedeutenden Felsmalereien.
Die Nswatugi Cave
Die Nswatugi Cave zählt mit ihren Höhlenmalereien zu den eindrucksvollsten ihrer Art in ganz Afrika. Die Malereien sind nicht so groß wie die der Bambata Cave, dafür aber besser erhalten. Ihr Alter wird auf 10.000 Jahre geschätzt. Der Fußweg zu dieser Höhle ist gut ausgewiesen und die Höhle ist eher leicht zu erreichen. Hatten wir allerdings gehofft, dass der Zustand der Fahrwege in diesem zahmen Teil des Parks besser wäre, wurden wir eines besseren belehrt. Gerade die Trails rund um die Höhle waren genauso übel wie die auf der Westseite des Parks. . Auch hier waren wir erstaunt, dass Höhle und Zeichnungen ohne Schutz zugänglich sind.