Der Chobe entspringt im angolanischen Hochland und mündet kurz vor den Victoriafällen in den Sambesi. Auf seinem Weg von der Quelle bis zur Einmündung wechselt er mehrfach seinen Namen. In seinem Oberlauf heißt er Kwando benannt, ist im Mittellauf als Linyanti bekannt, versumpft dann in den Linyanti-Sümpfen und taucht aus den Sümpfen wieder als Itenge auf. Im Bereich von Ngala trifft der Itenge auf eine natürliche Staustufe, füllt deshalb die Sümpfe des Lake Liambezi auf und fließt aus den Sümpfen mit seinen letzten und bekanntesten Namen, als Chobe River, in seinem Unterlauf ein .
Im Bereich des Linyanti verbindet eine Wasserrinne, die Selinda-Rinne, bei hohen Wasserständen den Chobe mit dem Okavango. Führt der Okavango Hochwasser fließt sein Wasser in den Linyanti, führt der Linyanti Hochwasser fließt sein Wasser über die Selinda Rinne in den Savuti, der wiederum im Savuti Sumpf versickert und damit die Grundlage für den Wildreichtum um das Camp Savuti bildet. Ähnlich wie der Okavango, bildet auch der Chobe östlich des Okavango-Deltas ein sumpfartiges Binnendelta. Im Gegensatz aber zum Okavango, findet der Chobe wieder einen Abfluss aus dem Sumpfgebiet. Er verlässt den Sumpf nach Osten, dann eben mit dem Namen Linyanti. Damit entgeht er dem Schicksal des Okavango, der nie das Meer sieht. Der Chobe aber mündet in den Sambesi und findet über ihn den Weg ins Meer.
Der Chobe National Park wurde nach dem Fluss benannt, da wesentliche Bereiche des Parkgebiets vom Chobe River gebildet werden. Die Chobe Waterfront, auch Serondela genannt, bildet die Nordgrenze des Parks und ist der meistbesuchte Teil des Parks. Wie oben schon erwähnt, sind weitere zentrale Teile des Parks vom wechselnden Charakter des Chobe River geprägt. Das ist die Linyanti Sumpfregion und der Savuti Bereich mit der Mababe Senke. Obwohl diese nicht direkt am Chobe liegen, bildet der Überschwemmungsraum des Chobe die Basis für deren Existenz und Artenreichtum.
Die Chobe Waterfront
Sie bildet den klassischen Einstieg in den Park. Dies liegt vor allem an der strategisch günstigen Lage von Kasane. Kasane ist für viele Touristen das Sprungbrett zu den nahe gelegenen Victoriafällen. Gleichzeitig liegt Kasane direkt am Ufer des Chobe und bietet leicht die Möglichkeit die tierreichen Ufer am Unterlauf des Chobe zu besuchen. Sei es mit dem Safarifahrzeug der Anbieter oder mit einem der zahlreichen Schiffe, die auf dem Chobe kreuzen.
Auch für uns ist Kasane der zentrale Drehpunkt im Nordosten Botswanas für die Reisen von / ins Okavangodelta sowie die Victoriafälle in Zimbabwe. Unser Quartier schlagen wir schon traditionell in der Chobe Safari Lodge auf. Das hat vor allem logistische Gründe. Hier fahren die Schiffe zu den Ufern des Chobe Rivers ab. Einen Sunset River Cruise entlang des Chobe bringt einem sehr nahe an Tiere heran, die durch ihre teilweise amphibische Lebensweise normalerweise eher schwer zu beobachten sind. Büffel, Krokodile, Hippos und zahlreiche Vögel gehören dazu.
Diese dann im Licht der untergehenden Sonne zu sehen hat schon etwas einmaliges.
Dies müssen sich auch Liz Taylor und Richard Burton gedacht haben, die ihre Hochzeit am Chobe feierten und die in der Sedudu Bar der Lodge die Sonnenuntergänge am Chobe genossen. Wir stimmen dem absolut zu und sitzen wenn immer möglich Abends zum Sundowner in der Bar.
Das Savuti Camp
Die Achse Maun – Kasane ist zentral, wenn man den Nordosten Botswanas erkunden will. Sowohl Maun als auch Kasane sind die Ausgangspunkte für die Reisen ins Okavangogebiet. Über diese Achse sind die wesentlichen Wildreservate des Gebiets zu erreichen, also der Moremi Nation Park, der Chobe National Park sowie der Bereich um den Khwai. Und ziemlich genau in der Mitte der gedachten Achse Maun-Kasane findet sich das Camp Savuti.
Dieses Camp hat wegen seiner Lage in der vom Chobe gespeisten Mababe Senke und dem daraus resultierenden Tierreichtum einen schon legendären Ruf erreicht. Aber auch, weil man einfach eine Station braucht auf dem Weg zwischen Maun und Kasane. Die findet man im Camp Savuti. Auch wir waren schon wiederholt Gäste des Camps. Die Wege nach Savuti sind legendär. Legendär meint hier legendär schlecht. Wir sind uns nicht einig ob die Zufahrt von Norden oder die von Süden die schlechtere ist, egal: man quert sehr tiefsandige Abschnitte, hat harte Rüttelpisten und auf dem Südabschnitt wenn es nass ist, wohl dazu auch noch einige Pfützen zu bewältigen.
Das Angebot an Tieren
kann launig sein. Elefanten wird man auf jeden Fall neben den üblichen Antilopen finden. Große Katzen sind rund um das Camp da, man muss sie aber finden. Wir hatten 2024 großes Glück, einer der Fahrer eines Safarifahrzeugs gab uns den Tipp, wo ein ruhender Leopard zu finden wäre. Es wurde zu unserer bisher eindrücklichsten Begegnung mit einer dieser sehr scheuen Katzen.